BYD-HVS Akku Erweiterung

BYD-HVS Akku Erweiterung

Mein „Turm“ umfasst 4 Batterien – HVS – eine Erweiterung um 1 auf 5 ist also möglich.

Beim damaligen Bau waren die 4 Akkus – immerhin 10kW das rechnerische Optimum für meine Anlage.
Daher einst erst einmal 4.
Aber schon damals die Anlage so installieren lassen, dass ein Update problemlos möglich ist. (Dies umfasst, dass über dem Akku noch Platz existiert und die Kabel für den oberen Anschluss lang genug (in Schleife gelegt) sind.

Eigentlich wollte ich die Installation auch durch den damaligen Erbauer machen lassen – inkl. vielleicht 5-10 neue weitere Paneele auf dem Dach.
Aber die Paneele auf dem Dach rechnen sich nicht ganz so gut und der Handwerker ist heutzutage anscheinend eh zu gut beschäftigt.

Da ich gelernter Energieelektroniker bin – war es naheliegend kurz selbst handanzulegen – ein schönes Projekt für zwischen die Feiertage…
Nun gut – wirklich ein sehr kleines Projekt ich glaube ich hab knapp 1 Stunde gebraucht 😉

Es gibt genug youtube Videos im Netz, die zeigen wie der Umbau geht.
1-2 Dinge fehlten mir dort – daher hier die Ergänzungen.

Vorbereitungen oder Grundvoraussetzungen:

  • Platz oben auf
    Prüfen ob ihr oben auf dem Akku noch genug Platz habt, oder erst was anderes umbauen müsst?
    Prüfen ob die Kabel ggf. lang genug sind, um den oberen Teil, weiter nach oben zu setzen (falls nicht, ist das schon ungünstig und sollte ggf. eher ein Fachmann machen….)
  • SOC
    Ihr müsste den SOC von der Batterie einstellen können. Dies geht bei mir über die FroniusBenutzeroberfläche – wobei ich hier den Technikerzugang habe – ggf. braucht man dieses auch dazu? Prüft es gerne.
    Der neue Akku kommt vorgeladen mit 30% Kapazität.
    Man stellt also 30% SOC ein, wartet bis die alten Akkus auch 30 % haben und nimmt dann die Anlage außer Betrieb.
  • Platz oder zweiten Mann
    Ihr müsst die obere Kiste des Akkus abnehmen – logisch um den neuen dazwischen zu platzieren. Entweder hält kurz ein zweiter Mann, oder Ihr habt Platz in direkter Nähe- um das Teil in der Nähe (prüft hier die Kabellänge – ihr wollte das Teil ja nicht abklemmen).
    Ich hatte etwas Platz und ein paar gestapelte Wasserkisten ergaben eine hervorragende Ablage 🙂
  • Bohrmaschine und Säge/Flex
    Diese Punkt traf mich unerwartet. War aber kein großes Problem. Der Akku ist an der Wand befestigt, damit er nicht umkippt – sinnvoll. Aber die Befestigung hängt am obersten Element, was wir abnehmen wollen. Wir müssen es also nicht nur losschrauben, sondern auch versetzen.
    Zwei neue 10 Löcher – das ging schnell.
    Da Links der alte Kabelkanal von oben das Kabel zum Akku brachte musste dieser gekürzt werden.
  • Ggf. Messinstrument
    Ich würde es empfehlen. Im Vorfeld, wenn der Akku kommt, einmal die Spannung messen.
    Diese sollte ca. 100V Gleichstrom betragen.
    Zu messen oben und an der Unterseite (die Akkus sind darüber in Reihe geschaltet).
    Hier mache ich mir aber auch etwas Sorgen – bei Personen ohne Elektrokenntnis.
    100V Gleichstrom sind gefährlich! Und die Kontaktpunkt – ist das wirkliche „Fingergeschützt“ … das ist wirklich manchmal schwierig zu definieren….anscheinend…
    Kurzum: hier Vorsichtig sein und die Kontakte nicht berühren!!
  • Dann noch ein kurzer Abriss zum Vorgehen:
    • Einmal mit dem Akku connecten über die BeConnect-App – Firmeware update durchführen – neue Version ist immer gut!
    • SOC im Wechselrichter einstellen
    • wenn die Batterie zu 30 % geladen ist, Anlage abschalten (Wechselrichter und Batterie)
    • Neuen Akku einmal messen ca. 104V
    • Oberteil mit den zwei Seitenschrauben, als auch Wandanbringung lösen – bei Seite stellen
    • Neuen Akku aufsetzen und mit Unterteil durch seitliche Verschraubungen befestigen (Achtung die kleinen Schrauben liegen seitlich irgendwo im großen Paket °_°
    • Oberteil wieder drauf und mit neuem Akku seitlich verschrauben
    • Neu Wandbefestigung herstellen.
    • Akku wieder in Betrieb nehmen
    • Wieder in die BeConnect App – dieses mal über die Installationsroutine die Anzahl der Akkus auf 5 Stellen.
    • Hier kommt auch noch ein schöner Fehler – ich hab danach den Wechselrichter eingeschaltet – das führte bei mir zur falschen Reihenfolge und Problemen bei der Syncronisation zwischen Akku und Wechselrichter – warum auch immer….
      Also besser erst Akku wieder aus – Wechselrichter an – warten – dann Akku dazu schalten.
    • Einmal kontrollieren über den Wechselrichtiger, ob der Akku richtig geladen/genutzt wird.
    • SOC wieder runter stellen.

Das war es schon. Wenn ich es so runterschreibe auch nicht wirklich kompliziert – aber falls was nicht läuft, sollte man einen Plan B (einen Fachmann) haben 😉
Und das wird ggf. Problematisch, weil der sich dann mit eurer Arbeit auseinander setzen darf – ggf. schwierig…
Das müsst ihr abwägen.
Letztendlich hat man immer noch ein Rückgaberecht? Der Akku wurde bei mir aber auf Einwegpalette mit der Spedition geliefert… wiegt ca. 30 kg – bekommt man ausgepackt gut mit den Griffmulden getragen.

Z.Z. bekommt man die Akkus noch ohne MWST als Privatperson unter 2-3 rechtlichen Gegebenheiten – eigene Anlage unter 30kw oder so…. -gerne im Internet informieren.
Daher lohnt es sich ggf. jetzt noch zuzuschlagen.

Ob es sich für euch lohnt, müsst ihr natürlich euch durchrechnen.
Mein damaliges Anlagen Optimum hat wohl gepasst.
Aber ich verbrauche inzwischen etwas mehr Strom und der zusätzliche Akku lässt mich im Frühling/Herbst besser durch die Nacht kommt.
Amortisiert sich bei mir nach 10-12 Jahren – also so halb okay.

Noch erwähnenswert bleibt wohl die Empfehlung nicht zu spät einen neuen Akku mit einzubauen.
Die Empfehlung sagt wohl max. nach 2 Jahren Laufzeit.
Weil sonst die alten Akkus schon so viel Verlust haben, das es nicht mehr so schön ist für den neuen Akku…
Passte bei mir grob.

Viel Freude euch ggf. bei der Erweiterung 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert